Außer Kontrolle
Urwaldzerstörung in Europa
Rumänien beherbergt noch große Urwälder. Aber sie werden abgeholzt. Sogar in Nationalparks. Rumänien hat ab Jänner 2019 den EU-Ratsvorsitz. Die Regierung muss handeln.
Europas einzigartiges Naturerbe
Ein Waldmeer bis zum Horizont...
Nirgendwo sonst in der gemäßigten Klimazone in Europa haben so viele Urwälder überlebt wie in Rumänien. Doch sie werden zerstört. Jeden Tag. Unsere Video-Doku's zeigen das Ausmaß der brutalen Zerstörung...
ZU DEN VIDEOS!In das Boia Mica-Tal führt kein Weg. Noch ...
Europas wildestes Gebirgstal...
Obwohl im Natura 2000 Gebiet Fagaras-Gebirge gelegen, steht dieser Naturschatz nicht unter Schutz. Die Erhaltung dieser einmaligen Wildnis und Naturtourismus könnte der lokalen Wirtschaft aber weit mehr nutzen als die Abholzung...
WeiterlesenEuropäisches Naturerbe im Sterben
Europa's größtes Naturschutzdrama.
Rumänien beherbergt den größten Urwaldschatz der EU. Doch der wird unter den Augen von Regierung und Behörden geplündert. In rasender Geschwindigkeit. Und die aktuelle Regierung attackiert nun auch noch die eigenen Urwaldschutzbestimmungen. Der Hut brennt!
WeiterlesenDer größte Rotbuchen-Urwald der EU
Nera-Urwald: 6000 Jahre alt, 5000 Hektar groß.
Ein Fenster in die Urzeit Europas: So hat das natürliche Mitteleuropa einmal ausgehen. Urwälder sind von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft.
WeiterlesenÖkologischer Notstand
Monster-Kahlschläge im Europaschutzgebiet.
Angeblich war es wegen dem Borkenkäfer. 2013 donnerten die Holztrucks ohne Pause ins Tal. Jetzt ist der ganze Bergrücken nackt - über 100 Hektar Kahlschlag. Bahn frei für Erosion, Fluten und Muren...
WeiterlesenAkut bedrohtes Paradies
Motorsägen und Traktoren im Anmarsch.
Unberührter Buchen-Tannen-Wald im Natura 2000-Gebiet Fagaras-Gebirge: Im benachbarten Sinca-Tal wurde ein UNESCO-Weltnaturerbe-Gebiet gewidmet. Im Stramba-Tal (Bild) wird der Urwald aber abgeholzt, 2017 wurden weitere Flächen zerstört...
Aktiv werden!Weltklasse Wildnis
UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwald.
Rotbuchen-Urwälder gibt es nur in Europa. Vor 5000 Jahren war Europa das Reich der Buche. Eine UNESCO Weltnaturerbestätte bewahrt die letzten Reste. Der herrliche Iauna Craiova-Urwald im Domogled Nationalpark ist einer davon.
WeiterlesenWaldverwüstung im Nationalpark
Sag mir wo die Bäume sind.
Unweit des geplanten UNESCO-Weltnaturerbe-Gebiets im Iauna Craiova-Tal im Domogled - Valera Cernei Nationalpark ist vom Urwald so gut wie nichts mehr übrig: Bäume abgeholzt, Boden verwüstet. Diese Wunde wird erst in Jahrhunderten heilen.
Jetzt aktiv werden!Wie in einem Fantasyland
Europas wirklicher Märchenwald.
Von den unberührten Wäldern Europas ist fast nichts mehr übrig. Der Fichten-Urwald im rumänischen Sambata-Tal ist echter Paradieswald. Und er ist viel älter als sämtliche Märchen und Sagen...
WeiterlesenUnwiederbringliches Ur-Europa
Jahrtausendelang getestet und optimiert.
Europas Urwälder gedeihen kontinuierlich seit der letzten Eiszeit und werden von der Evolution laufend optimiert. Sie sind daher extrem stabil. Wenn man sie abholzt, dauert es viele Jahrhunderte, bis sie diesen Zustand wieder erreichen.
Jetzt aktiv werden!Endstation Sägewerk
Hackschnitzel statt Naturerbe?
Der Holzhunger internationaler Groß-Sägewerke und die Gier von Land- und Holzräubern hat die Waldzerstörung in Rumänien in den letzten 10-15 Jahren an die Spitze getrieben. Gesetze wurden missachtet, Verstöße kaum geahndet. Jetzt geht es um die letzten Urwaldflächen!
Jetzt aktiv werden!EU-Programm Natura 2000 missachtet
Europaschutzgebiete als Abholzungs-Hotspots.
Ein Holzernte-Traktor schleift einen Biotop-Baum aus dem Stramba-Urwald im Natura 2000-Gebiet Fagaras-Gebirge. Wie ist die großflächige Urwaldzerstörung mit EU-Schutzzielen vereinbar?
Jetzt aktiv werden!Rare Lebesformen
Ohne Wildnis verloren.
Der stark bedrohte und streng geschützte Eremit kann nur in Wäldern mit Altbäumen und Totholz überleben. Die letzten Urwälder sind Rettungsinseln für viele unserer natürlichen Mitbewohner. Werden die alten Wälder umgeschnitten, bedeutet das ihren Tod.
Jetzt aktiv werden!Luchs, Bär und Co.
Die Erde gehört auch ihnen.
Ohne wilde Wälder haben unsere prächtigen europäischen Mitbewohner keine Chance. Wollen wir ihnen wirklich auch noch die letzten Reste an Lebensraum stehlen?
Jetzt aktiv werden!Kohlenstoffspeicher
Klimaschützer Urwald.
In Bäumen und im Boden speichern Urwälder gewaltige Mengen Kohlendioxid. Durch Kahlschläge und Holz-Verbrennung wird das Gas freigesetzt. Urwälder taugen daher nicht als "Bioenergie". Vielmehr tragen sie selber massiv zum Klimaschutz bei.
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Recherchereise von Thomas Waitz, Europaabgeordneter der Grünen (Österreich) mit Agent Green zeigt: der brutale Holzeinschlag in Natura 2000-Gebieten geht trotz EU-Vertragsverletzungsverfahren und Höchstgerichtsentscheidungen ungerührt weiter …
Thomas Waitz, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Gabriel Paun, Präsident von Agent Green, haben auf einer Feldmission in Rumänien die Einhaltung der EU Natura-2000-Gesetzgebung überprüft. Dabei wurden sie Zeugen zerstörerischer und illegaler Abholzung an Orten, die eigentlich geschützt sind, darunter auch Gebiete im Domogled-Valea-Cernei-Nationalpark, dem größten Nationalpark Parks Rumäniens und UNESCO-Welterbestätte.
Dort entdeckten sie sogar Abholzungen auf einem staatseigenen Waldgebiet, für das der Oberste Gerichtshof von Bukarest Anfang des Jahres alle Abholzungsgenehmigungen ausgesetzt hatte. Die Fällungen wurden durch das staatliche Forstmanagement Romsilva ausgeübt. Mit anderen Worten: Staatlich bezahlte Förster führen die Zerstörung staatseigener Wälder in einem Nationalpark und Natura 2000-Gebiet durch, obwohl der Oberste Gerichtshof des Landes die Waldbewirtschaftungspläne in genau diesem Teil des Forstreviers ausgesetzt hat.
Gleichzeitig setzt die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen den rumänischen Staat fort, nachdem EuroNatur, Client Earth und Agent Green Beschwerden über die systematische Zerstörung der Wälder und den illegalen Holzeinschlag in den Natura 2000-Gebieten Rumäniens eingereicht hatten.
Thomas Waitz und Gabriel Paun verfolgten auch die Spur eines Holztransporters vom Natura 2000-Gebiet Ținutul Pădurenilor zur Fabrik des österreichischen Sägewerks Kronospan in Sebes. Auf dem Hof der Fabrik stapeln sich die Stämme großer Bäume, hauptsächlich Buchen. Kronospan, der weltgrößte Spanplattenhersteller, behauptete lange Zeit auf seiner Website: „Wir stellen sicher, dass die Lieferanten kein Holz aus Nationalparks, Naturreservaten, Urwäldern und anderen Schutzgebieten verwenden.“ Diese Aussage stand offensichtlich in krassem Widerspruch zu den jüngsten Beobachtungen – und wurde wohl deshwalb inzwischen von der Website entfernt (Stand: 3. Dezember 2020) …
Mehr Details hier im Video mit Thomas Waitz und Gabriel Paun:
Trotz Aufhebung der Abholzungsgenehmigungen durch das Höchstgericht wurden hier im Domogled-Valea Cernei Nationalpark und Natura 2000-Gebiet weiterhin wertvolle Wälder abgeholzt.
In einer neuen Beschwerde an die Europäische Kommission enthüllen die Umweltorganisationen EuroNatur, Agent Green und ClientEarth das katastrophale Ausmaß der illegalen Abholzungen von Ur- und Naturwäldern in rumänischen Europaschutzgebieten.
Heute haben die Organisationen eine EU-Beschwerde über schwere Missstände bei der Forstverwaltung in Rumänien übermittelt. Darin wird die Untätigkeit der rumänischen Regierung gegen die großflächigen Abholzungen von Ur- und Naturwäldern in Natura 2000 Schutzgebieten beanstandet. Diese Waldzerstörung führt zum unumkehrbaren Verlust einzigartiger und geschützter Lebensräume und Arten.
Rumänien beherbergt zwei Drittel der Ur- und Naturwälder, die es heute noch in der gemäßigten Klimazone der EU gibt. Diese kostbaren Ökosysteme sind überwiegend zwar Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000, werden aber dennoch durch großflächige Abholzungen systematisch zerstört.
„Diese Fällungen wurden von der rumänischen Forstbehörde und den Staatsforsten Romsilva genehmigt oder sogar durchgeführt. Die Folge sind massive Verschlechterungen des Erhaltungszustands von Lebensräumen und Arten, die nach den EU-Naturschutzrichtlinien geschützt sind. Unverändert bedrohen die Abholzungen einzigartige Ökosysteme und stellen daher eine eklatante Verletzung von EU-Recht dar“, erklärt Ewelina Tylec-Bakalarz, Anwältin für Naturschutzrecht bei ClientEarth.
„Unsere jetzige Beschwerde liefert der Europäischen Kommission neue Beweise, dass die illegalen Abholzungen eine schwere Umweltkrise darstellen, die viele Schutzgebiete in Rumänien betrifft. Wir hoffen, dass die Kommission dadurch schneller aktiv wird. Jetzt haben wir die letzte Chance, Maßnahmen zu ergreifen, bevor die Schäden an diesen herausragenden Ökosystemen irreversibel werden“, betont Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur.
Das von den Umweltschutzorganisationen zusammengetragene Beweismaterial bringt die verheerenden Auswirkungen der Abholzungen in geschützten Wäldern Rumäniens ans Licht. In den Natura 2000-Gebieten Făgăraș und Domogled zeigt der Großteil der untersuchten Lebensräume schwere Schädigungen. Im Natura 2000-Gebiet Maramureș haben die Wissenschaftler mehr als 10.000 Hektar Kahlschläge festgestellt.
„Ganze Gebirgszüge wurden ihrer Waldlebensräume und all der darin lebenden Tierarten nahezu vollständig beraubt. Wir benötigen ein schnelles Eingreifen der Europäischen Kommission, damit Rumänien endlich beginnt, die Naturschutzrichtlinien richtig umzusetzen“, appelliert Veronica Tulpan von Agent Green.
Ewelina Tylec-Bakalarz zieht Resümee: „Die Lage der rumänischen Wälder ist düster, aber das Verfahren, das zum Schutz des Białowieża-Waldes in Polen geführt wurde, gibt uns Hoffnung. Es zeigt, wie wirksam das europäische Recht die Naturwunder des Kontinents schützen kann.“
Video über die Naturzerstörung in Rumäniens Natura 2000 Gebieten
Hintergrundinformationen:
• Die PRIMOFARO-Inventur (Primary and Old Growth Forest Areas of Romania), eine von EuroNatur beauftragte Analyse der potentziellen Ur- und Naturwaldgebiete, zeigt das rapide Voranschreiten der Waldzerstörung.
• In Rumänien gibt es noch mehr als 525.000 Hektar potentielle Ur- und Naturwälder, mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedsland außerhalb Skandinaviens.
• Mehr als 300.000 Hektar dieser wertvollen Wälder sind Teil des Natura 2000-Netzwerks in Rumänien. Viele geschützte Tierarten hängen von ihnen ab – von großen Beutegreifern über Schwarzstörche, Eulen, Spechte und Fledermäusen bis hin zu Käfern.
• Trotz der Bemühungen der rumänischen Zivilgesellschaft, die illegalen Fällungen zu stoppen, hat sich die Situation in Rumänien weiter verschlechtert. Die offizielle Forstinventur zeigt, dass zusätzlich zu den 18 Millionen m³ legal geernteten Holzes zwischen 2009 und 2013 weitere 8,8 Mio. m³/Jahr entnommen wurden, was sich zwischen 2014 und 2018 auf 20,6 Mio. m³/Jahr gesteigert hat.
Bildmaterial: Das beigefügte Bildmaterial können Sie in Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung gerne einmalig unter Angabe des Copyrights Agent Green verwenden. Auf Anfrage in Druckqualität erhältlich.
Die Europäische Kommission veröffentlichte heute ihre Entscheidung, rechtliche Schritte gegen Rumänien einzuleiten, da es dessen Behörden systematisch und dauerhaft unterlassen, die letzten Naturwälder Europas ausreichend zu schützen.
Die Organisationen brachten vor, dass Rumäniens Staatsforste Romsilva in geschützten Natura 2000-Gebieten Kahlschläge durchführen, ohne die ökologischen Auswirkungen auf diese einzigartigen Gebiete angemessen zu prüfen. Der Verstoß gegen EU-Recht besteht daher in der Nichtdurchführung adäquater und strategischer Umweltprüfungen vor der Bewilligung von Fällungen in Schutzgebieten, unzureichender Durchführung von Naturverträglichkeitsprüfungen (nach Habitat-Richtlinie) sowie in mangelndem Zugang zu relevanten Umweltinformationen.
Die Umweltschutzorganisationen begrüßen daher die Einleitung des Vertragsverletzungsverfahrens gegen Rumänien als neuen Hoffnungsschimmer für den Schutz der sehr wertvollen Naturwälder des Landes, die zu den größten der EU zählen.
Die Anwältin Ewelina Tylec-Bakalarz von ClientEarth erklärt: „Die Waldzerstörung in Rumänien ist ein riesiges systemisches Problem weit größeren Ausmaßes als im Falle der illegalen Kahlschläge im polnischen Białowieża-Natura 2000 Gebiet, die wir vor drei Jahren zum Gegenstand einer Beschwerde machten. Die rumänische Regierung hat es wiederholt versäumt, ihre Verpflichtungen zum Schutz ihrer Wälder nach einer Reihe von europäischen Umweltgesetzen zu erfüllen. Mit der Eröffnung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Rumänien setzt die Europäische Kommission ein klares Signal, dass sie dieses Problem sehr ernst nimmt. Dies ist eine wichtige Warnung, dass Rumänien aufhören muss, seine gesetzliche Verpflichtung zum Schutz dieser einzigartigen Wälder so eklatant zu missachten“.
Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der Stiftung EuroNatur, meint: „Rumänien beherbergt immer noch gut 500.000 Hektar Ur- und Naturwälder, obwohl seit dem EU-Beitritt 2007 bereits riesige Flächen abgeholzt wurden. Natura 2000-Schutzgebiete sind sogar Hotspots der Abholzungen. Das EU-Recht wurde und wird weitgehend ignoriert. Das Einschreiten der EU-Kommission kommt daher in letzter Minute und wir rufen dringend dazu auf, den Prozess schnellstmöglich durchzuführen, da er die einzige wirkliche Chance ist, den letzten Rest von Europas großen Naturwäldern zu retten. Sie sind die Heimat von vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, und sie speichern enorme Mengen an Kohlenstoff.“
Gabriel Paun von Agent Green warnt: „Nehmen Sie als Beispiel einen einzigen Kahlschlag im Ausmaß von 3.700 Hektar im Natura 2000-Gebiet Maramureș, der Region, wo der Förster Liviu Pop kürzlich ermordet wurde. Das Gebiet ist größer als die Innenstadt von Brüssel und schaut aus wie ein Schlachtfeld. Wir haben in diesem Schutzgebiet zehntausende Hektar Kahlschläge dokumentiert, selbst in prioritär geschützten Lebensräumen mit Eschen- und Erlenbeständen. Diese Wälder waren die Heimat von Bären, Wölfen, Luchsen und vielen anderen Wildtieren. Es ist nicht zu fassen, dass mindestens 5 Millionen Festmeter Holz im Wert von mehr als 250 Millionen Euro einfach verschwunden sind, und das nur von jenen Kahlschlägen, die wir in diesem Gebiet dokumentiert haben. Dasselbe passiert aber auch in Făgăraș, dem beliebtesten Waldgebiet der Karpaten, und anderen Natura 2000-Gebieten. Diese Taten geschehen sowohl in staatlichen als auch in privaten Wäldern. Die Lage ist völlig außer Kontrolle.“
Agent Green, ClientEarth und EuroNatur begrüßen das Einschreiten der Europäischen Kommission und rufen die rumänische Regierung dazu auf,
1. unverzüglich die Einhaltung der EU-Naturschutzrichtlinien zu veranlassen,
2. alle verbliebenen potenzielle Alt- und Primärwälder laut der PRIMOFARO-Inventur in Natura 2000-Gebieten strengstens zu schützen,
3. auch die Alt- und Primärwälder außerhalb von Natura 2000-Gebieten unter wirksamen Schutz zu stellen und
4. Einschlagpläne und Bestandsaltersdaten aus allen Waldmanagementplänen von Natura 2000-Gebieten zu veröffentlichen.
Im Rahmen des heute gegen Rumänien eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahrens wegen illegalen Holzeinschlags in seinen Natura 2000-Gebieten ergreift die Kommission auch rechtliche Schritte wegen des Versäumnisses Rumäniens, die EU-Holz-Verordnung (EUTR) ordnungsgemäß umzusetzen, indem zugelassen wird, dass illegal geschlagenes Holz auf den EU-Markt gelangt.
Die rumänische Regierung ist jetzt verpflichtet, innerhalb eines Monats eine detaillierte Stellungnahme der Europäischen Kommission abzugeben. Die Kommission wird dann entscheiden, ob sie weitere Schritte unternimmt und den Fall vor den Europäischen Gerichtshof, das höchste Gericht der EU, bringen wird.
Hintergrundinformationen:
Rumänien beherbergt noch mehr als 525.000 Hektar potentieller Natur- und Urwälder – mehr als jeder andere EU-Staat außerhalb Skandinaviens. Die PRIMOFARO-Studie (PRIMary and Old-growth Forest Areas of Romania), eine Analyse durch EuroNatur und Agent Green, zeigt aber auch, dass die Waldzerstörung rasch voranschreitet.
Trotz aller Bemühungen rumänischer zivilgesellschaftlicher Gruppen, den illegalen Fällungen Einhalt zu gebieten, geriet die Lage in Rumänien immer weiter außer Kontrolle. Das offizielle staatliche Forstinventar zeigt, dass zusätzlich zu den 18 Mio. m³ legal entnommenen Holzes zwischen 2009 und 2013 weitere 8,8 Mio. m³ pro Jahr und zwischen 2014 und 2018 sogar 20,6 Mio. m³ pro Jahr eingeschlagen wurden.
Die Kommunikation der Europäischen Kommission zum Verfahren finden Sie: hier.
Riesenhafter Kahlschlag auf steilem Berggelände im südlichen Teil des rumänischen Natura 2000-Gebiets Fagaras Mountains.