Hochrangige Veranstaltung im EU-Parlament: Wie sicher sind die Naturwälder in der EU?

24. September, Brüssel: Waldzerstörung – nur ein Thema im Amazonasgebiet?

Brüssel – Am Dienstag, 24. September, 16 Uhr diskutieren Mitglieder des Europäischen Parlaments (Mi-chal WIEZIK, Martin HOJSÍK, Siegfried MUREŞAN, Sarah WIENER) und Humberto DELGADO ROSA (Direktor inder Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission) gemeinsam mit EuroNatur, Client Earth und Agent Green über den Status und die Zukunft der noch existierenden Natur- und Urwälder der EU.

Die Konferenz beginnt um 16.00 Uhr im Europäischen Parlament, Raumnummer JAN 6Q1. Ein Zugangs-ausweis zum Europäischen Parlament ist erforderlich.
Europas verbliebene Natur- und Urwälder sind ein herausragender biologischer Schatz, sie speichern und binden zudem enorme Mengen an Kohlenstoff. Während der Schock über die Waldkatastrophe im Ama-zonasgebiet groß ist, sind auch viele der letzten Natur- und Urwälder Europas bedroht, sogar in Natura 2000-Schutzgebieten der EU. Die meisten dieser wertvollen Wälder (in der gemäßigten Klimazone der EU) befinden sich in den Karpaten, hauptsächlich in Rumänien, der Slowakei und Polen.
Eine von der EuroNatur Stiftung in Auftrag gegebene neue Bestandsaufnahme der Natur- und Urwälder Rumäniens („PRIMOFARO“) zeigt: es gibt noch große Flächen naturnaher Wälder – viele sind aber akut durch Abholzung bedroht. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie werden auf der Veranstaltung vorge-, die sich zudem mit folgenden Fragen befasst:
Inwieweit garantiert die Natura 2000-Regelung eine ausreichende Erhaltung der letzten natürlichen Wäl-der Europas? Im April 2018 sorgte ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs dafür, dass die Holzein-schlagsaktivitäten im Natura 2000-Gebiet Bialowieza in Polen wegen schwerwiegender Verstöße gegen die EU-Habitat- und Vogelschutzrichtlinie gestoppt wurden. Aber was wird aus den übrigen Naturwäldern der EU in Natura 2000-Gebieten? Wird die EU ihrer eigenen Verantwortung für die Umwelt nachkommen und sich für den Schutz unserer letzten Natur- und Urwälder einsetzen?
Am 10. September 2019 haben EuroNatur, Agent Green und Client Earth eine EU-Beschwerde gegen die rumänischen Behörden wegen systematischer Verstöße gegen EU-Rechtsvorschriften im Forstsektor eingereicht. Vertreter von Client Earth werden Einzelheiten der Beschwerde auf der Veranstaltung erläu-tern.
„Heute steht die Klimakrise in New York ganz oben auf der UN-Agenda. Morgen findet in Berlin ein Wald-gipfel statt. Der IPBES Global Assessment Report hebt hervor, dass der globale Schutz und die Wieder-herstellung natürlicher Ökosysteme ebenso wichtig sind wie die Bekämpfung der Klimakrise. Daher muss der Erhalt intakter und kohlenstoffreicher Waldlebensräume in Europa als ein Thema von größter Bedeu-tung behandelt werden. Die bedeutendsten dieser Wälder gibt es noch in Rumänien – aber sie sind in großer Gefahr“, sagt Gabriel Schwaderer.

 

Außerdem wurde die Broschüre „Logging Out – Saving Romania´s paradise Forests“ veröffentlicht. 

Der Bericht gibt einen Überblick über die tragische Situation des alten rumänischen Natur- und Urwälder, erklärt die Hintergründe und zeigt Lösungen auf.

Die englisch-sprachige Broschüre kann hier heruntergeladen werden.